Als Folge der Bankenkrise 1931 hatte die Reichsregierung den Sparkassen umfangreiche Verbesserungen im rechtlichen Status zuerkannt.
Die Umwandlung in selbständige Anstalten öffentlichen Rechts machte sie unabhängig von kommunalen Gemeinden, zudem wurden sie gegenüber
Banken als gleichberechtigte Kreditinstitute anerkannt und profitierten vom neuen Schutz der Bezeichnung „Sparkasse“. Mit der Machtübernahme
der Nationalsozialisten 1933 ging die neu gewonnene Selbständigkeit allerdings schnell wieder verloren.
Elementare Krisen und die Aufbauarbeit danach
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Sparen als „nationale Aufgabe“
Wie viele Kreditinstitute war auch die Nassauische Sparkasse nach 1933 so schnell wie möglich „gleichgeschaltet“ und in
das nationalsozialistische System eingegliedert worden – wichtige Positionen waren durch linientreue Führungskräfte besetzt.
Die Aufgabe der Sparkassen: mit allen Kräften das Sparen zur Beschaffung der notwendigen Finanzmittel für den Aufbau des
nationalsozialistischen Staates und die Rüstung zu fördern. Mit Sondersparformen wie dem „Gefolgschaftssparen“, „Olympiasparen“
oder einem „Deutschen Bauernsparbuch“ sollte bei der Bevölkerung so viel Geld wie möglich für den Staat eingesammelt werden.
Auch das Schulsparen wurde hierfür missbraucht, aus dem Weltspartag wurde gar ein „Nationaler Spartag“.
Die Nassauische Sparkasse fügte sich in die Rolle als Kapitalsammelstelle zur Kriegsfinanzierung.
Anlässlich ihres 100. Jubiläums 1940 wurde sie mit dem – heute unrühmlichen – Titel „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“
ausgezeichnet. Die Zeit des Dritten Reichs: sicherlich das dunkelste Kapitel in der Geschichte des Instituts.
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Neuorientierung und Wiederaufbau
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verloren viele verbliebene Angestellte, Beamte und Vorstandsmitglieder der Naspa durch die
Entnazifizierung ihre Posten. Die Wirtschaft lag am Boden, die Hauptstelle und zahlreiche Filialen waren zerstört und dazu
herrschte akuter Personalmangel, weil viele männliche Sparkassenkräfte durch den Krieg fehlten. Erst nach der Währungsreform
1948 standen die Zeichen der wirtschaftlichen Entwicklung wieder auf Zukunft. Allerdings verbunden mit einem enormen Kreditbedarf
für den Wiederaufbau von Infrastruktur, Häusern und Wohnungen sowie geschäftlichen Existenzen – ein finanzieller Kraftakt
sondergleichen. In dieser Phase leistete die Nassauische Sparkasse einen großen Beitrag zur Gesundung der Region und kam damit
einmal mehr ihrer Aufgabe nach, die wirtschaftliche Entwicklung des Nassauer Landes zu fördern. Sie finanzierte 33.000 Wohnungen
und unterstützte mit mehr als 1.200 Darlehen über insgesamt 262 Millionen DM Gemeinden und Kommunen bei der Errichtung von
Kindergärten, Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden. So leistete sie ihren Beitrag zum beginnenden „Wirtschaftswunder“ in der
Region.
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Neuanfang nach der Planwirtschaft
Nach dem Fall der Mauer trug auch die Nassauische Sparkasse einen Teil zur deutschen Wiedervereinigung bei.
In der DDR hatten die Sparkassen im Dienst der sozialistischen Planwirtschaft gestanden und waren personell und materiell eher
dürftig ausgestattet. Nach 1989 gelang es trotzdem relativ schnell, in den fünf neuen Bundesländern ein leistungsfähiges
Sparkassen-Netz aufzubauen und fest in die Strukturen der Sparkassen-Finanzgruppe zu integrieren. Die Naspa war dabei aktiver
Partner für Sparkassen in Thüringen: sie unterstützte bei der Ausstattung mit modernen banktechnischen Geräten und Büromaschinen
ebenso, wie bei der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter.
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Die Finanzmarktkrise meistern
Die internationale Finanzkrise hat das Vertrauen der Anleger in Kreditinstitute seit 2007 generell erschüttert. Als Sparkasse ist
die Naspa ihrem soliden Geschäftsmodell und den damit verbundenen Merkmalen „Sicherheit, Stabilität, Verantwortung und Nähe“ auch
in diesen schwierigen Zeiten treu geblieben. Zwar hinterließ die Krise zunächst tiefe Spuren in den Betriebsergebnissen der
Nassauischen Sparkasse. Dennoch konnte sie sich in einem außerordentlich schwierigen und herausfordernden Umfeld behaupten.
Die strategische Antwort der Naspa auf die Finanzmarktturbulenzen war eine noch konsequentere Ausrichtung des unternehmerischen
Handelns auf die veränderten Bedürfnisse der Kunden. Im Fokus aller Aktivitäten stehen Service,
Qualität und Kundenzufriedenheit – ein Weg, den die Kunden würdigen.
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